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Trauma & Brainspotting

Manchmal ist es gar kein schwerwiegendes Trauma, und dennoch klebt es an uns wie eine Klette. Die Erlebnisse aus der Vergangenheit, die dich beschäftigen, die dich immer wieder in Gedanken einholen, über die du dir immer wieder dieselben Fragen stellst und immer wieder darüber grübelst, können wir gemeinsam auflösen.

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Auch ein Trauma, welches du erlebt hast, an dem du vielleicht schon lange in verschiedenen Therapien warst und du das Gefühl hattest, dass es mit dir nicht vorangeht, kann mit Brainspotting auf einer anderen Ebene angegangen werden. Bei Brainspotting musst du nicht unbedingt sprechen und dich öffnen. Brainspotting hat den großen Vorteil, dass es nicht über die rationale Gedankenwelt an das Problem geht, denn sicherlich weißt du bereits, woher dein Trauma kommt und viele Menschen haben dir schon vernünftige Tipps und Sichtweisen gegeben, und dennoch verfolgt dich das Gefühl von einer Beklommenheit, einer Angst oder einem inneren Widerstand, der einfach nicht weggehen will.  Mehr Details zu Brainspotting findest du weiter unten. Brainspotting gehört bei mir zu den Standard-Therapiemethoden und wird genauso abgerechnet.

Brainspotting Dipl.Psych. Sonja Tolevski.jpg

Was ist Brainspotting (BSP)?

Brainspotting (BSP) ist ein wirkungsvoller, gehirn-/körperbasierter Therapieansatz, der 2003 von David Grand, Ph.D., entwickelt wurde. Es handelt sich um eine leistungsstarke, fokussierte Behandlungsmethode, die sich leicht in Einzel- und Paartherapien integrieren lässt. Ein Trauma überwältigt das Nervensystem eines Menschen.  BSP arbeitet daran, diese emotionale und körperliche Blockade zu lösen, indem es die neurophysiologischen Quellen von Schmerz/Trauma, die tief im subkortikalen Gehirn verankert sind, aufspürt, zugänglich macht, verarbeitet und loslässt. Wir gehen davon aus, dass BSP die natürlichen Selbsterkennungs- und Selbstheilungskräfte des Körpers nutzt.

"Wo du hinschaust, beeinflusst, wie du dich fühlst." Ein Brainspot ist eine relevante Augenposition, die entweder vom Klienten oder vom Psychotherapeuten gewählt wird, während der Klient sein Blickfeld langsam abtastet und dabei über das emotionsgeladene Thema nachdenkt.  Oft kann die Person einen Brainspot ausfindig machen, indem sie eine Zunahme von Emotionen oder Körperempfindungen an einem bestimmten Blickpunkt bemerkt. Die Therapeutin/der Therapeut kann Brainspots auch finden, indem sie/er reflexartige Reaktionen der Klientin/des Klienten beobachtet, z. B. Veränderungen in den Augen, dem Gesichtsausdruck, der Atmung oder der Körperhaltung.  Ein Brainspot ermöglicht den Zugang zur Aktivierung des emotional geladenen Themas im Gehirn. Wenn du auf diesem Brainspot bleibst, kannst du das Thema von unten nach oben und von innen nach außen bearbeiten.

Bilaterale Elemente können eingesetzt werden, um den BSP-Prozess zu verbessern.  Die bilaterale Komponente beinhaltet das Hören von beruhigender Hintergrundmusik und/oder Naturgeräuschen, die von Ohr zu Ohr wandern.

 


Wie hilft Brainspotting?

Viele Patienten/innen haben in der Therapie über die Stolpersteine in ihrem Leben gesprochen, nur um dann festzustellen, dass ihre Symptome später wieder auftauchen, nachdem sie dachten, dass ihre Probleme gelöst sind.  Das kann daran liegen, dass das Trauma in einem Teil des Gehirns gespeichert ist, der sich außerhalb des rationalen, bewussten Verstandes befindet. Das Ziel von BSP ist es, das bewusste, neokortikale Denken zu umgehen, um Zugang zu dem tieferen, subkortikalen Gehirn zu bekommen, in dem die Traumata gespeichert sind. Brainspotting kann Menschen dabei helfen, sich von schmerzhaften Emotionen und unangepassten Verhaltensmustern zu befreien, die unlösbar schienen.  Es kann dabei helfen, übermäßige Reaktionen auf aktuelle Situationen und Beziehungen zu reduzieren.  BSP ist eine Möglichkeit, Traumata in einer sicheren und begrenzten Situation zu bearbeiten.

BSP wird auch eingesetzt, um Ressourcen und Resilienz zu finden und zu stärken. Ein Brainspot kann z.B. danach ausgewählt werden, wo man sich in seinem Körper am meisten geerdet oder ruhig fühlt.  Das Ziel der Ressourcenstärkung ist es, positive Gefühle und Körperempfindungen zu steigern.

 


Was kann ich von einer Brainspotting-Sitzung erwarten?  

Es ist wichtig, dass du BSP mit einem erfahrenen Psychotherapeuten machstt, der in dieser Methode ausgebildet wurde.  Du kannst mit deiner Therapeutin oder deinem Therapeuten besprechen, wie du BSP in deine Gesamtbehandlung einbauen kannst. Diese Art der Zusammenarbeit kann die Therapiebeziehung unterstützen und verbessern. Eine BSP-Sitzung kann zwischen 30 Minuten bis zu 90 Minuten dauern, ist aber auch in kürzeren Sitzungen wirksam.  Die Betroffenen sind oft erleichtert, wenn sie feststellen, dass sich schmerzhafte, sich wiederholende Gefühle verringern und sich eingefahrene, alte Muster zum Positiven hin verändern.

 


Wem kann Brainspotting helfen?

Brainspotting kann in ein breites Spektrum von Heilmethoden integriert werden.  Es kann für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren hilfreich sein, indem es die Auswirkungen von Ereignissen reduziert, die Stress im Gehirn/Körper verursacht haben.  Sie ist ein effektives und effizientes Mittel, um emotionale, körperliche und mentale Traumata aufzulösen. Außerdem haben viele Menschen festgestellt, dass BSP nützlich ist, um Aufmerksamkeitsprobleme, Stress, Ängste, Phobien und Wut abzubauen.  BSP kann auch eingesetzt werden, um das Verlangen nach Suchtmitteln zu verringern. Eine weitere spannende Möglichkeit ist, dass Kreativität und Leistung durch diese Behandlungsmethode gesteigert werden.

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